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Ab Ostersonntag 27. März wieder öffentliche Führungen über die Schlossbaustelle 

— Mitteilung der Stiftung Humboldtforum im Berliner Schloss —

Logo SchlossstiftungAufgrund der großen Nachfrage bietet die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum ab Ostersonntag, den 27. März 2016 und zunächst bis zum 05. Juni immer sonntags um 11.00 Uhr, 13.00 Uhr, 15.00 Uhr und 17.00 Uhr wieder wie im letzten Jahr Führungen über die Baustelle für das Berliner Schloss – Humboldt Forum an.

Die Baustellenführungen dauern etwa eineinhalb Stunden. Bei dem Rundgang durch das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des Rohbaus erhalten die Besucherinnen und Besucher einen einmaligen Einblick in die Dimensionen dieses zukünftigen Kulturpalastes. Sie werden über den Fortschritt der Bauarbeiten informiert und erhalten alle notwendigen Erläuterungen zum inhaltlichen Planungsstand für das Humboldt Forum, den neuen Ort für den Dialog der Weltkulturen auf der Museumsinsel in der Mitte der deutschen Hauptstadt.  

Karten gibt es an der Kasse der Humboldt-Box und online unter 

http://www.sbs-humboldtforum.de/de/Berliner-Schloss/Fuehrungen/

Der Ticketpreis beträgt 18 € bzw. ermäßigt 12 €.

„Ich freue mich sehr, dass die Neugier auf das Berliner Schloss – Humboldt Forum unverändert hoch ist. Schon über den Winter haben uns viele Anfragen für Baustellenführungen erreicht, denen wir nun gern entsprechen. Natürlich wird es zusätzlich wieder einen Tag der offenen Baustelle geben, und zwar am 11. Juni 2016“, so Johannes Wien, kaufmännischer Vorstand der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum.

Willkommen, großes Haus!

Vom Beton zum Buch. So schnell kann´s gehen: "Unser König" - Erst beworben, dann erworben: Ersteres hat die gesprächige Frau aus Charlottenburg für mich getan, blechen war mein Part. Danke! (Foto: nette Passantin, ohne Buchempfehlung)

Vom Beton zum Buch. So schnell kann´s gehen: „Unser König“ – Erst beworben, dann erworben: Ersteres hat die gesprächige Frau aus Charlottenburg für mich getan, blechen war mein Part. Danke! (Foto: nette Passantin, ohne Buchempfehlung)

Neulich stand ich vorm Schloss und fotografierte. Da sprach eine Frau mich an: „Und was halten Sie vom Schloss?“ Ein Gespräch begann, und die Sonne schien, und schwupps-die-wupps kam die munter erzählende Charlottenburgerin auf König Friedrich. Den „Großen“. Nicht vom Humboldtforum redete sie, nicht vom Palast, nicht von den Barockfassaden. „Unser König“ schwebte ihr im Geist, der im Schloss geboren wurde. Und vom gleichnamigen Buch fing sie an zu schwärmen, das zum 300. Geburtstag Friedrichs als Biografie von Jens Bisky herauskam. Das war vor drei Jahren. Damals konnte ich mich für keine der vielen Veröffentlichungen entscheiden. Jetzt empfahl sie mir eine bestimmte davon persönlich, soufflierend, herzlich werbend. Und es dauerte. Was hatte Bisky mit dieser Frau gemacht? Für derartige Winke mit dem Zaunpfahl bin ich empfänglich. Ich habe das Buch noch am gleichen Tag gekauft und lese auf Seite 248, wie die Königin während des Krieges aus dem Schlosse flieht, weil die österreichischen Husaren Berlin erobern. Eine Woche lang wohnt sie unköniglich in der Festung Spandau:

„Vier Verbrecher, Eisen an den Füßen und eine kleine Lampe in der Hand, führen Ihre Majestät und die Prinzessinnen in die Wohnung, die aus fünf Räumen besteht, in denen die Fenster zerbrochen sind, keine Tür schließt, keine Stuhl zu erblicken ist.“ (aus dem Tagebuch des Kammerherrn von Lehndorff in „Unser König“, siehe unten)

Wie dem auch sei, wenn das die Kraft des neuen Schlosses ist, dass es die „großen“ Themen in uns weckt, dann ist es mir heute schon ein Stück weit willkommener als es das gestern war.

Buch: Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit – ein Lesebuch, Jens Bisky, Rowohlt, 2012