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Acht Minuten Zukunft – neuer Euref-Film erklärt die Energiestadt von morgen

Auf dem Schöneberger Euref-Campus wird die Stadt von morgen gebaut. Was Berlin fürs Jahr 2050 anstrebt, ist hier schon heute Realität, zum Beispiel CO2-Neutralität. Aber wer versteht die Stadt der Zukunft eigentlich? Wer begreift, was die Wissenschaftler am Gasometer im Einzelnen treiben? – Ehrlich gesagt, ich nicht. Der Ort ist mir bisher verschlossen geblieben, weil er mir zu technisch ist – Elektromobilität, Emissionen … Und ich glaube, so geht es vielen. „Die Menschen mitnehmen … auch gedanklich“, heißt es deshalb nicht umsonst in dem neuen Image-Film des Euref-Campus, der jetzt auf youtube zu sehen ist und den ich heute empfehle. Mir helfen immer auch Bilder wie dieses: Der Euref-Campus spart eine Wassermenge von 27.864 Badewannen pro Jahr, wie es in einem Artikel von dab-online heißt. Die Gelegenheit, sich dort umzugucken, ist übrigens gerade günstig: Bis zum 26. September kann man sich mit Veranstaltungen in den Gasometer einmieten, zu Sonderkonditionen, weil Günther Jauch seine Sommerpause macht.

Euref-Campus

Euref-Campus in der Entstehung: 27.864 Badewannen. Die stehen hier zwar nicht herum, aber genau diese Menge an Wasser spart die Schöneberger Klimastadt pro Jahr. (Bild: EUREF AG)

 

Eine Mitte der Bürgerschaft (12/22)

In dieser 22-teiligen Serie beschreibt Florian Mausbach seine persönlichen Vorstellungen für eine Umgestaltung des Rathausforums in Mitte. Die Texte gehen aus einem Vortrag hervor, den der Autor im September 2012 auf einer Veranstaltung zum Thema gehalten hat.

Zukunft von gestern

Heute graben Archäologen nach Schlossfundamenten und vor dem Rathaus nach untergründigen Resten der Berliner Altstadt. Sie wecken die Neugier eingesessener und zugewanderter Berliner nach der Entstehungsgeschichte ihrer Stadt.  Ein Erinnern „ab urbe condita“ kann zu einer neuen gesamtstädtischen Identität Berlins und der bunten Vielfalt seiner Bürger beitragen, der Rückblick auf die Geschichte der gemeinsamen Stadt helfen, die Mauer in den Köpfen zu überwinden, Vergangenheit und Zukunft als eine Dimension der Gegenwart zu begreifen.

Mit wachsendem Abstand sollten auch die 40 Jahre DDR wieder in richtige Relation zur 800jährigen Geschichte Berlins gesetzt werden. Das jüngste Experiment am lebendigen Körper der Gesellschaft war eine Lehre und bleibt unvergessener Teil der Biografie Berlins. Es bleibt unübersehbar auch in seinen baulichen Zeugnissen. Der Fernsehturm, heute ein populäres Wahrzeichen und Orientierungszeichen aller Berliner, bietet Ausguck und Überblick über ganz Berlin und seine gebaute Geschichte. Forum – Hotel, Haus des Lehrers und  Kongresszentrum am Alexanderplatz, Kino und Cafe Moskau, Stalin-Allee, historische Rekonstruktionen wie Nikolaiviertel,  Konzerthaus am Gendarmenmarkt  und Staatsoper – sie werden auch künftig, und nicht nur die Reste der Mauer, im Zentrum Berlins an Geschichte und Baugeschichte der DDR erinnern. Das Staatsratsgebäude gehört mit seinem Schlossportal als geschütztes Baudenkmal längst zum festen Mobiliar der historischen Mitte.

Die Staatsachse der DDR aber zielt seit dem Verschwinden des Palastes der Republik ins Leere. Zwischen Spree und Fernsehturm bietet sich das Bild von Resten einer anderen, untergegangenen Zivilisation, einer Zukunft von gestern.

Morgen: Teil 13 „Planwerk Innenstadt“