Eine Mitte der Bürgerschaft (1/22)
In dieser 22-teiligen Serie beschreibt Florian Mausbach seine persönlichen Vorstellungen für eine Umgestaltung des Rathausforums in Mitte. Die Texte gehen aus einem Vortrag hervor, den der Autor im September 2012 auf einer Veranstaltung zum Thema gehalten hat.
Staatsbürgerliche, weltbürgerliche und bürgerschaftliche Mitte
Berlins staatsbürgerliche Mitte liegt vor dem Tor der historischen Stadt, dem Brandenburger Tor. Sie ist die neue nationale Mitte der Bundeshauptstadt, geprägt durch den Reichstag, die neuen Bauten des Bundestages und das Kanzleramt im Spreebogen. Die neue Reichstagskuppel ist wie das historische Brandenburger Tor zum Nationalsymbol geworden wie auch das Holocaust-Mahnmal, das an den Abgrund der deutschen Geschichte erinnert. Die Besucherschlange vor dem Reichstag und die nationale Feier-, Fan- und Partymeile vor dem Brandenburger Tor beweisen die Freude der Bürger der Republik über das Ende von Krieg, Teilung und Diktatur und den Stolz auf ihre in Freiheit wiedervereinigte alte und neue Hauptstadt.
Durch das Brandenburger Tor gelangt man Unter den Linden vorbei am Gendarmenmarkt über das Forum Fridericianum auf die Schloss- und Museumsinsel, dem historischen Mittelpunkt Berlins als kurfürstliche, königliche und kaiserliche Residenzstadt. Das in seinen Umrissen wieder erstehende Barockschloss wird Erinnerungen wecken an brandenburgische, preußische und deutsche Geschichte und mit den Zeugnissen der Weltkulturen im Humboldtforum, mit benachbarten Museen, Bibliotheken und Opern, mit Dom und Kathedrale zu einem Kulturzentrum mit weltweiter Ausstrahlung werden, ein Ort nicht nur nationaler, sondern auch internationaler Identität. Hier wird Berlin zur Weltbürgerstadt.
Morgen: Teil 2 „Schöne Aussicht?“
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