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Architekten-Hochschultag am DAZ und Studienbilanz A.F.

Studienbilanz André Franke: So wurde ich Stadtplaner. Weiße Felder = Arbeit am Reflexionsvermögen (Foto: André Franke)

Studienbilanz André Franke: So wurde ich Stadtplaner. Weiße Felder = Arbeit am Reflexionsvermögen (Foto: André Franke)

Das „Schillert“ wieder ein bisschen: Zu welchem Ende studiert man denn bitteschön Architektur? Kommt aus der Uni ein Generalist heraus oder ein Fachmann, Spezialist? – Um diese Frage geht es heute auf dem 2. Hochschultag im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ). Und es ist eine Frage, mit der ich mich auch selber immer wieder beschäftige, obwohl ich kein Architekt bin. Als Stadtführer oder Journalist steht man vor ähnlichen Wegegabelungen. Und als Freiberufler überhaupt vor noch viel grundlegenderen Gesetzen. Interessant sind dahingehend die Thesen, die die Architekten beim letzten, beim 1. Hochschultag erarbeitet haben – damals allgemein zum Thema der Ausbildung von Architekten: Ein integraler Generalismus und komplexes Denken seien zu fördern, steht da. Und meine Lieblingsthese (These III): Verlangsamung und Intensivierung des Studiums. Daraus ein paar Worte:

„Das Studium der Architektur muss Neugierde erzeugen. Studieninhalte und Lehrende sollen Studierende ermuntern, sicher geglaubte Wege zu verlassen und zum experimentellen Suchen nach Räumen, Formen und Situationen einladen. Notwendige Voraussetzung für ein anregendes und freies Studium sind curricular festgelegte Freiräume und ein Lehrverständnis, das experimentelle Lehrformen einschließt. Schon im Studium soll eine Balance zwischen Freiheit und Selbstdisziplin, zwischen Kreativität und Bindung eingeübt werden, damit Architekten in ihrem Berufsleben die sich dynamisch wandelnde Realität mit einem breiten Fundus an Wissen und einem kritischen Denkvermögen immer wieder neu erforschen können.“ (BDA, Bund Deutscher Architekten)

Da war ich doch sehr an mein eigenes Studium erinnert. Siebeneinhalb Jahre hab ich fürs Diplom gebraucht. Als ich mich irgendwann einmal selber fragte: Was habe ich eigentlich gemacht? Kam (abgesehen von Lebensthemen) folgende Bilanz heraus (siehe Foto): 3 Praktika, 4 Projekte, 7 Klausuren, 7 städtebauliche Entwürfe, 10 Referate, 10 Prüfungen und 16 Hausarbeiten, inklusive der Diplomarbeit. Studiumsverzögernd (rote Farbe) war vor allem, dass ich mich nach dem Vordiplom erstmal zurücklehnte und mit dem Jahresprojekt aussetzte, fürs ZDF bis nach Südtirol fuhr und für die tiwi-Show Zelte aufbaute. Freiräume …

Heute also ab 11:00 Uhr im DAZ, Köpenicker Straße 48/49: Spezialist vs. Generalist? Was macht den guten Architekten aus? (Eventende ca. 18:00 Uhr)

Alle Thesen vom 1. Hochschultag hier

Das Speed-Dating der Berliner Stadtentwicklung

© Dorothea Wimmer - Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen

© Dorothea Wimmer – Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen

Na das ist doch mal was ganz Neues! 40 Experten aus der Stadtentwicklung Berlins stellen sich am Mittwoch ab 18:00 Uhr für 25-minütige Gespräche zur Verfügung – Face-to-Face. Es warten auf uns: Ralf Schönball vom Tagesspiegel; Katrin Rothe, die Filmemacherin; Kathrin Lompscher, Stadtentwicklungssprecherin im Abgeordnetenhaus (Die Linke) und eben 37 weitere. Ein Gespräch kostet 1 Euro. Man kann aber auch „nur“ zuhören. Dabei hat man die Möglichkeit, über Kopfhörer sich in die Gespräche einzuklinken und mitzuhören. Das muss man echt mal ausprobieren! Der Event heißt „DIALOG EXTREM“ und erinnert mich ein bisschen an Speed-Dating. Ort der Veranstaltung: Lichthof der TU Berlin, Straße des 17. Juni 135. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist openberlin e.V.