Schwarz gewinnt – in der Linienstraße und aus architektonischen Gründen
Die Farbe des Hauses ist so dunkel wie die Tasten des Cembalos, das drinnen im dritten Stock steht. Der Tagesspiegel nennt es „das große Schwarze“, der Berliner Kurier die „Beton-Bausünde der Linienstraße“. Ersterer stellt das Gemeinschaftsprojekt des Architekten Roger Bundschuh und der Künstlerin Cosima von Bonin zur Abstimmung für den Architekturpreis Berlin. Unter insgesamt 160 Bauten läuft es unter Nummer 145 und wartet auf Stimmen. Meine hat es bekommen, was nicht heißen soll, dass ich in diesen Tagen Schwarz wähle. Heute noch kann man für den Publikumspreis abstimmen, und hiermit bewerbe ich meinen Favorit. Es gibt in Berlin übrigens Bauten der gleichen Farbe, über die man nicht so glücklich ist; ein Beispiel ist der Neubau am Garbátyplatz in Pankow. Wie Sebastian Leber im Artikel des Tagesspiegel schreibt, gehört der Kielflügel, wie man zum Cembalo auch sagt (es ist kein Klavier, wie er schreibt), zur 200 Quadratmeter großen Wohnung des Unternehmers Ralph Anderl. Sie sei so groß und lang, dass er darin sogar Fahrrad fahre. Das macht Sinn, immerhin steht das „L40“, wie der Bau heißt, in einer ausgewiesenen Fahrradstraße. Morgen schon wird der Architekturpreis vergeben (siehe Eventkalender).