Dialog Extrem #2: Auf Tuchfühlung mit der Wohnungsbauleitstelle
Senator Geisel betet die Zahlen runter. Staatssekretär Lütke-Daldrup betet sie runter. Und André Moschke von der Wohnungsbauleitstelle hat es auf dem DIALOG EXTREM neulich auch getan. Aber ich hatte ihn auch direkt danach gefragt: Wie ernst können wir die mittlerweile in aller Munde geführte Bevölkerungsprognose nehmen? Dass eben von 2011 bis 2030 eine Viertel Million Menschen mehr in Berlin leben werden. Ist das Ganze nicht irgendwie auch eine Illusion? Und André Moschke antwortete, etwas lächelnd:
„Da haben Sie recht. Die Prognose entspricht tatsächlich nicht der realen Entwicklung. Allerdings müssen wir sie deutlich nach oben korrigieren.“
Von 2011 bis heute sei Berlin insgesamt um mehr als 170.000 Einwohner gewachsen. „Um eine Stadt wie Potsdam“, betont Moschke beim Special-Tisch-Gespräch letzten Mittwoch. Und so hab ich es zuvor auch schon den Staatssekretär sagen hören. Das bedeutet, dass nach Ablauf von etwa 20 Prozent des Prognosezeitraums schon fast 70 Prozent der Neuberliner eingetroffen sind. Angesichts dieser Lage macht das Runterbeten Sinn. Ich fragte Moschke auch, ob die 700 Wohnungen im Mauerpark denn so wichtig seien. Er sagte: „Ja“. Heute Nachmittag kann man ihm diese Frage noch einmal stellen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung lädt wieder ein zu ihrer Veranstaltung „Transparente Verwaltung“, diesmal mit Besuch in der Wohnungsbauleitstelle.
Ort: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Erdgeschoss, Ausstellungsraum Württembergische Straße 6, 10707 Berlin (Verkehrsverbindungen: U Fehrbelliner Platz, Bus Linien 101, 104, 115)
Zeit: 15:30 Uhr