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Die Bauwut der deutschen Bauherren

Verbietet das Bauen

Neuerschienen im August 2015: „Verbietet das Bauen“ von Daniel Fuhrhop (oekom-Verlag)

Bauwut – Gibt es denn so etwas in unserem Land? Nachdem ich am Dienstag Abend die arte-Doku „Wem gehören unsere Städte?“ gesehen habe, ist mir klar, dass es Bauwut hundertprozentig in der Türkei gibt, wo Präsident Erdogan den Stadtumbau in Istanbul so radikal betreibt, dass ein Aktivist die Allmacht und das Ausmaß staatlicher Bauwut mit dem Satz beschreibt:

„Es ist als würdest Du im Computer SimCity spielen.“

Entsprechend ist die Ohnmacht der aus ihren Häusern und Stadtvierteln Vertriebenen.

„Verbietet das Bauen“

Doch in seinem Deutschland behandelnden Buch „Verbietet das Bauen“ überschreibt Autor Daniel Fuhrhop gleich das erste von insgesamt zwölf Kapiteln: eben mit „Bauwut“ und weist darauf hin, dass wir hierzulande pro Jahr ein Bauvolumen reproduzieren, das der Stadt Bonn entspricht. Also: Jährlich einmal ganz Bonn in den Sand setzen. Wieder und wieder. So „wüten“ die deutschen Bauherren.

Daniel Fuhrhop, der heute in Berlin das neuerschienene Buch vorstellt, fordert regionale und zeitlich begrenzte Baustopps, entlarvt den mythologisch aufgeladenen Eigenheimbau als quasi schlechte Angewohnheit und sehnt sich nach einer Politik, die ihre Minister und Regierenden in der Zukunft nicht zum glamourösen Ersten Spatenstich entsendet, sondern zum anspruchsvolleren, denn bestandorientierten „Ersten Spachtelstrich“. Ich freue mich auf den Rest des Buches, denn ich bin erst auf Seite 27.

Mehr Inhalt, wie gesagt, gibt der Autor heute Abend im GASAG Literatursalon, Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin (südlich vom Hackeschen Markt) ab 19:00 Uhr im Gespräch mit Holger Hettinger von Deutschlandradio Kultur.


Hier die Doku „Wem gehören unsere Städte?“ in der Mediathek auf arte.tv 

Hier zum gleichnamigen Blog „Verbietet das Bauen“ von Buch-Autor Daniel Fuhrhop