Detlev Kerkow präsentiert neue Waisenbrücke – am perspektivischem Standort
Schon in der Sommerakademie des Märkischen Museums im Juli hatte Detlev Kerkow, Architekturabsolvent der Beuth-Hochschule, seine Entwürfe für eine neue Waisenbrücke vorgestellt, die ihn und seinen Kollegen, Tom Walter, als Thema der Bachelor- und später der Masterarbeit jahrelang begleiteten. Entsprechend tiefsinnig, detailreich und anspruchsvoll sind die Ideen:
Eine Brücke reicht Kerkow nicht, es soll zwei geben – eine, die an die hölzerne Jochbrücke von Anfang des 18. Jahrhunderts erinnert und eine weitere für die dreibögige Steinbrücke aus der Kaiserzeit, die die erste ersetzt hatte.
Die Waisenbrücke im Historischen Hafen
Am Dienstag um 18 Uhr präsentiert Detlev Kerkow die Pläne im Museumskahn „Renate-Angelika“ im Historischen Hafen Berlin (Märkisches Ufer, U-Bhf. Märkisches Museum, U2). Und so sehen sie aus:
Detlev Kerkow plant keine Brücke, sondern einen vielseitigen Stadtraum. Die Waisenbrücke soll nicht nur Verkehr über die Spree führen. Sie soll auch die lokalen und touristischen Interaktionen verstärken, einen architektonisch-funktionalen Mehrwert haben. Dazu zählt, dass mit einer neuen Waisenbrücke auch der verwilderte, vom Wasser aus nicht erkennbare Platz vor dem Märkischen Museum wieder mit der Brücke ein Ganzes bildet.
Aufs Märkische Museum ausgerichet
Teil von Kerkows Brücken-Entwurf ist deshalb auch eine neue Platzgestaltung. Die Brückenköpfe sind ihm genauso wichtig wie die Brücke selbst. Bootsanleger, Räume für ein Café und (wegen der historischen Lage und dem Märkischen Museum als Institution für Vermittlung von Stadtwissen): ein Geschichtspfad sind ebenso mitgedacht im Konzept. Es lohnt sich, Detlev Kerkow zuzuhören.
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