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Ökohäuser Landwehrkanal

Zu Gast bei Selbstbauer Manfred Ruprecht in den IBA-Ökohäusern am Landwehrkanal

Ökohäuser Landwehrkanal

Wintergarten von Manfred Ruprecht im Ökohaus in Tiergarten: „Das kann man nicht bauen“, sagten die Handwerker zu ihm. (Foto: Manfred Ruprecht)

Selbstbauer sind Abenteurer. Am Montag habe ich einen kennengelernt: Manfred Ruprecht. Er wohnt in den „Ökohäusern“ am Landwehrkanal, die oft der Einfachheit halber dem kürzlich verstorbenen und mit dem Pritzker-Preis geehrten Architekten Frei Otto zugerechnet werden. „Das ist unwahr“, sagte Ruprecht mit leiser Stimme. Und dann hat mir dieser Selbstbauer, Bewohner und Abenteurer erzählt, was es heißt, sich sein eigenes Haus zu bauen. Frei Otto hat zwar die Idee gehabt. Und er hat das Betonskelett gebaut, dass die „Nester“ der Bewohner in seinem „Baumhaus“ trägt. Aber dieser Nestbau und die Abstimmung der Nestbauer untereinander schien die wahre Architekturleistung bei diesem IBA-Projekt von 1987 gewesen zu sein. 38 von ehemals 55 Bewohnern leben noch hier. Mehr dazu in der Herbstausgabe von „Berlin vis à vis“ in einem Artikel, für den ich bei Manfred Ruprecht zu Gast war.


Die holländische Filmemacherin Beate Lendt hat 2011 über die Ökohäuser, über die Bewohner und über Frei Otto eine 60 minütige Dokumentation gedreht („Der Traum vom Baumhaus“). Hier der Trailer …

Zu Frei Otto gibt es in diesem Online-Magazin hier eine umfangreiche Reihe (in Englisch) …

Und hier könnt Ihr eine Rezension des neu erschienenen Buches „Frei Otto. Forschen, bauen, inspirieren“ auf dem Blog Stadtsatz.de lesen …

Mehdorn, Müller, Mut – nur gemeinsam holen wir die EM 2020 ins Olympiastadion

Na, wer sagt’s denn! – Jetzt läuft alles nach Plan. Hartmut Mehdorn wird Manager des Berliner Großflughafens. Niemand, der den Futurberlin-Quickie vom 24. Februar mit Herzblut gelesen hat, hätte sich für die BER-Nachfolge jemals jemand anderen als den Mann vom Hauptbahnhof vorzustellen gewagt. Denn Mehdorn ist der „Colt für alle Fälle“, wenn es um Punktlandungen geht. Brachte er vor sieben Jahren das Kunststück fertig, nur Tage vor der Fußball-WM den Hauptbahnhof zu eröffnen, hat er es diesmal vielleicht auf die Fußball-EM im Jahre 2020 abgesehen. Dann wird eine Stadt in Deutschland die Ehre haben, neben zwölf europäischen anderen, Austragungsort zu sein. München hat die Bewerbung schon abgegeben, und Horst Seehofer freute sich zu diesem Anlass über den glasklaren Standortvorteil Münchens mit funktionierendem Flughafen – mit einem Lächeln in Richtung Berlin. Da aber noch nicht aller Tage Abend ist, schlug Futurberlin in dem Quickie vor, die in Berlin geplante Internationale Bauaustellung, die IBA 2020, die programmatisch bisher ihr Thema auf die Frage des Wohnens richtet, besser für die Fertigstellung des BER heranzuziehen, damit die Punktlandung aus Flughafen und Fußballfest größtmögliche Chancen bekommt. Dass in dieser Woche, die Mehdorns erste als BER-Manager sein wird, der Senator für Stadtentwicklung, Micheal Müller, zum IBA-Erfahrungsaustausch nach Hamburg reist, passt da vorzüglich ins Bild und macht Mut auf den Anstoß in Berlin. Bald, im Sommer 2020.

zum Futurberlin-Quickie vom 24. Februar

 

Sieben Thesen von „Think Berlin“: Bitte keine IBA auf Krücken

— Nachricht — Stadtplaner der Gruppe “Think Berlin plus”, zu der auch der Architekturprofessor Harald Bodenschatz von der TU Berlin gehört, fordern den Abschied von der Internationalen Bauausstellung IBA 2020, wenn von der Senatsverwaltung kein überzeugendes Konzept entwickelt würde. In einem Thesenpapier kritisieren sie, die IBA hätte keine ausreichende thematische Botschaft, kein räumliches Gliederungskonzept und die Debatte wäre nicht transparent und nicht ergebnisoffen. Vor allem die Beschränkung auf das Berliner Problemthema Wohnen werde dem Instrument einer Bauaustellung nicht gerecht. Als “Welthauptstadt der Bauausstellungen’ stünde Berlin in einer Tradition und müsse neue Maßstäbe setzen. Am Mittwoch soll die IBA 2020 im Ausschuss für Stadtentwicklung diskutiert werden.

Hier die Thesen von „Think Berlin plus“